Meine Lyrikecke im Traumschloss |
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Stimmungsgedichte XIII
- Kinderwelt
- Kind verloren
- Leben leben
- Der letzte Freund
Kinderwelt
Barfuss stößt du auf das Fenster
in die süße Kinderwelt.
Blütenweiße Wunderwolken
wandern übers Himmelszelt.
Neugier wächst bei jedem Schritte,
große Augen staunend schaun.
Leben grüßt dich lächelnd täglich,
wie ein bunter Pausenclown.
Kullertränchen trüben Blicke,
allzu viel stürmt auf dich ein.
Ängste tasten nach der Seele,
Mamas Arm wiegt schlafesfein.
Lachend stößt du auf das Fenster
nach streichelzarter Träumenacht.
Vergessen alle Kummertränen,
dein Kindertag ist neu erwacht.
© Helga Boban ~ Schlossfee 27.07.2007
Kind verloren
Auf deutschen Straßen
Hinter Häuserwänden
Verscharrt im Erdreich
Missbraucht, hingeworfen
Täter mit tagesüblichen Gesichtern
greifen sich Kinder!
Zerren an ihnen, tun ihnen weh!
Brandschatzen Seelen!
Dringen in sie ein,
vergewaltigen, zerstören!
Morden dein Liebstes!
Schämen sich nicht!
Pädophile Menschenschweine!
Kommt mir nicht mit Psyche und Vergangenheit!
Will nicht wissen, was euch dazu verleitet!
Ich werfe den ersten Stein!
© Helga Boban ~ Schlossfee 16.02.2007
Leben leben
Leben leben, doch nicht heute!
Morgen fang ich damit an!
Erst mal schüchtern zaghaft warten,
dann steh als Frau ich meinen Mann.
Immer ist da wo ein Haken,
an dem häng ich mich gerne auf.
Schlendre unbesehn um Ecken,
nehme dies und das in Kauf.
So erzogen mich die Eltern:
Sei schön still und mucks dich nicht.
Kleine Mädchen müssen warten
bis man mal zu ihnen spricht.
Heute bin ich längst erwachsen,
stehe beruflich meinen Mann.
Denn mit Ducken und so schüchtern,
kommt man wirklich kaum voran.
Doch im Grunde meiner Seele
schieb das Leben ich hinaus.
Warte ab, was für mich ansteht,
erst dann geh ich aus mir raus.
Forsch nach außen, innen winzig,
Leben leben ist so schwer.
Doch jeden Tag will ich beginnen
und tun, als ob es einfach wär.
© Helga Boban ~ Schlossfee 20.12.2006
Der letzte Freund
In allen Fenstern brennen Lichter,
wenn der Tag sich schlafen legt.
Doch hinter deiner Glasfassade
lebst du erstarrt und unbewegt.
Die Freunde gingen, Frauen kamen
zum teuren Sex gern mal vorbei.
Davor verließ dich deine Gattin,
kurz drauf warst du arbeitsfrei.
Das letzte Geld floss durch die Kehle,
betäubt, benebelt und allein.
Es bleibt die Welt vor deiner Türe,
denn keiner will zu dir hinein.
Die Einsamkeit zog Kautschukkorken
gestern Nacht, bei dir zu Haus.
Zig leere Flaschen fand man morgens,
bewusstlos trug man dich hinaus.
Auf einmal stehn sie da die Nachbarn;
stieren an, den kranken Mann.
Der vor Einsamkeit nicht nüchtern
und nicht betrunken leben kann.
© Helga Boban ~ Schlossfee 07.12.2006
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