Meine Lyrikecke im Traumschloss |
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Jahreszeiten II - Sommer
• Sommerlaunen
• Sommergewitter
• Meine alte Buche
Sommerlaunen
Sommer, was schenkst du uns für Launen!
Steckst voller Farben, Blütenpracht.
Es wehen trocken-heiße Lüfte
am hellen Tag, lau in der Nacht.
Schon morgens spielen Violinen,
die Grillen üben ihr Konzert.
Rosen verströmen sich beim Blühen,
der Bienen Schwarm summt wohlgenährt.
Ein Löwenzahn drückt durch den Asphalt,
die Mittagsglut senkt sich herab.
Schattenbänke sind willkommen,
Brünnlein spenden kühlend Lab.
Kinderhorden ziehn zum Strandbad,
verzücktes Jauchzen klingt vom See.
Wer frei hat fühlt sich bester Laune,
schlendert vergnügt ins Eiscafé.
Jetzt flirrt die Luft, sie gaukelt Bilder,
schon müder wird der Menschen Schritt.
Ganz unbemerkt nascht eine Fliege
gierig vom süßen Tortenschnitt.
Noch träge von den Hitzestunden,
schnarcht laut ein Dackel unterm Baum.
Sein Herrchen trinkt aus kühlem Humpen,
tunkt seinen Schnurrbart in den Schaum.
Aus der stets offnen Kneipentüre
klingt mancher Sommerhit heraus.
Ein altes Pärchen trägt zwei Stühle
für einen Abendplausch vors Haus.
Das junge Volk mit nackten Beinen,
genießt die Wärme dieser Nacht,
die sich so langsam und allmählich
über der Stadt hat breit gemacht.
Schlafzimmerfenster sind geöffnet,
es flüchten Laute durch die Nacht.
Manche sind „heiß“, klingen gar lüstern,
weil Sommer einfach „Laune“ macht.
© Helga Boban ~ Schlossfee 15.05.2007
Sommergewitter
Schwer tun sich Lungen, saugen Luft,
schwül-heißes Atmenmüssen,
dazu quillt schwang’rer Rosenduft
hervor unter Markisen.
Der Himmel wölkt sich wütend zu,
verschluckt der Sonne Strahlen,
verwirbelt sich, gibt keine Ruh,
krümmt sich wie unter Qualen.
Ein Sturm hebt an und macht sich laut
zu schaffen in den Gassen,
windet um Ecken sich und „klaut“
Hüte und Plastiktassen.
Die ersten Schirme dreht es um,
aus Wolken prasselt Regen.
Passanten eilen schnell und stumm
dem nächsten Dach entgegen.
Leuchtendes Gelb mischt sich ins Grau,
Schwefelschwaden treiben,
am Himmel spielt die „Lichterschau“,
Funken sich lautstark reiben.
Der Donner bahnt sich seinen Weg,
grollt über Stadt und Flur.
Blitze zucken grell und schräg,
Spektakel der Natur.
Sturmwind fegt Unrat vor sich her,
drischt ihn an nasse Wände,
ein Fahrradfahrer kämpft sich schwer
und triefend durchs Gelände.
Frau Spatz nimmt froh ein frisches Bad
in einer Regenpfütze,
drei Tauben trinken schnell sich satt
nach großer Tageshitze.
Die Luft wird kühl und langsam klar,
Wolken verzieh’n sich weise,
das Donner-Blitz-Gewitterpaar,
grüßt aus der Fern’ schon leise.
© Helga Boban ~ Schlossfee 19.06.2006
Meine alte Buche
Alles überragend und uralt erhaben
wachst du, alte Buche, vor meinem Fenster.
Du fängst für mich die Sonnenstrahlen
an überhitzen Tagen.
Deine Blätter zaubern lichtdurchwirkte
Schattenbilder auf mein Gesicht.
In wenigen, stillen Momenten
vernehme ich dein rieselndes Flüstern.
Mit dem Atem der Vergangenheit
erzählst du mir unter deinem Blätterdach
Mittsommernachtsgeschichten
aus alten und fernen Tagen.
Schließe ich die Augen,
sehe ich junges lachendes Volk um
deinen efeuumrankten Stamm tanzen.
Höre ich heitere Flötenklänge,
sehe ich Strumpfbänder rutschen,
und hitzige Burschen beim Küsse rauben.
Du schenkst dich mir im Grün deiner Blätter,
im Wind in deinen Zweigen.
Meine Wange liebkost deinen Rindenbast.
Lass mich dich umarmen
und Leben spüren mit dir -
meine alte Buche.
© Helga Boban ~ Schlossfee 19.07.2006
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