Meine Lyrikecke im Traumschloss |
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- Septembermorgen
- Schweigen
- Der Morgen danach
- Freundschaft
- Du bist der Blues
Septembermorgen
Erster, frischer Nebelmorgen,
Septembertag der noch erblüht.
Zart eingecremt mit Tauenbalsam,
noch eh die Sonne sich bemüht.
Blätter recken ihre Zungen
nach dem feuchten, kühlen Nass.
Viel zu trocken war der Sommer,
jedes Hälmchen lechzt im Gras.
Wasserperlen schmücken Zweige,
kullern sich von Ast zu Ast.
Im Silbergrau verborgne Schätze,
der Herbst hält Einzug ohne Hast.
Erstes Laub zeigt sich in Farbe,
schlüpft ins Gewand der Herbstlichkeit.
Sonnenstrahlen dringen langsam
durch des Nebels graues Kleid.
© Helga Boban ~ Schlossfee
Schweigen
Deine Traurigkeit
stürzte sich in mein Herz,
begrub sich in seinen Falten.
Ich legte den Mantel
des Schweigens
darüber
und erstickte
darunter.
© Helga Boban ~ Schlossfee
Der Morgen danach
Aufwachen und glücklich die Augen reiben,
wissen und wertlieben,
dass da Einer ist, der das Dunkel mit mir verbracht -
in dieser Nacht.
Sonnenstrahlen pflücken gehen,
jeden einzelnen mit einem goldenen Band verzieren
und ihm auf die schlafende Brust legen -
Sonnensegen.
© Helga Boban ~ Schlossfee
Freundschaft
Freundschaft ist die "kleine Liebe",
offen geht sie ein und aus.
Belegt dein Herz - doch ohne Triebe
bewohnen zwei ein Seelenhaus.
Entblöße dich, zeige dich "ledig",
dein Freund darf unter deine Haut.
Vertraue ihm wie einem Engel,
er hat dir tief ins Herz geschaut.
Gewande dich in samt'ne Roben,
sie erhöh'n des Freundes Wert.
Außenansicht - Innenleben
sind mit dem Freunde eingekehrt.
Freundschaft IST die "kleine Liebe",
ihr Kleid ist jungfräulich und rein.
Flechte ihr Blüten in die Haare
und falte ihren Kummer klein.
© Helga Boban ~ Schlossfee
Du bist der Blues
Du kochst das Blut, das in mir siedet,
du hast den Drive, den ich so brauch'
du formst in mir die sanften Klänge,
du bist der Blues in meinem Bauch.
Du flickst den Samt in meiner Seele,
du liegst mit mir im Baumwollfeld,
Du wandelst Traurigkeit in Liebe,
du bist der Blues in meiner Welt.
Du bist mein Herr, ich keine Sklavin,
du trägst mein Branding auf der Haut,
du kriechst durch meine blauen Träume,
du bist der Blues, ich die Blues-Braut.
© Helga Boban ~Schlossfee
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