Meine Lyrikecke im Traumschloss |
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Seelengedichte III
• Bitte an den Schlaf
• Seelengarten
• Seelenkratzer
• Traurigkeit
• Seelenworte
Bitte an den Schlaf
Tag verbracht, Schmerzen ertragen,
nun senkt sich ruhevoll die Nacht.
Hüllt mich ein in meinem Bette -
oh bitte Schlaf, entführ’ mich sacht.
Laß mich sanft hinüber gleiten
in dein Reich und birg mich warm.
Für Stunden will ich dir gehören,
schwerelos in deinem Arm.
Leg süße Träume auf mein Kissen,
damit ich darin schwelgen kann,
entführe mich in Traumkulissen
in deiner Himmels-Schwebebahn.
Lass mich springen, hüpfen, tanzen,
elfengleich und federleicht.
Lass mich Purzelbäume schlagen
bis morgen früh die Nacht aufweicht.
Bin dann gewappnet für den nächsten,
endlos langen Schmerzenstag.
Komm, Bruder Schlaf, sei bitte gnädig,
entreiß’ auf Stunden mir die Plag’.
Und wenn es geht, send’ mir den Engel,
der Kranke demutsvoll bewacht.
Die Tage schleppen sich so mühsam -
drum bitte Schlaf, küss mich zur Nacht.
© Helga Boban ~ Schlossfee 01.11.2006
Mein Seelengarten
Verwildert lag mein Seelengarten,
manch einer „ackerte“ drin rum.
Verletzte da und dort und fräste
die schönsten Beete in ihm um.
Zu Anbeginn war meine Seele
unschuldig rein wie frischer Schnee.
Es reckten feine weiße Blüten
ihre Köpfe durch den Klee.
Geknickt wurde so manche Blume
schon als Kind mir – unbedacht.
Aus junger, unschuldiger Erde
sprossen Mimosen über Nacht.
Mit dem ersten zarten Pflänzchen
aus einem Hauch Verliebtsein wuchs
ein Rosenstock in meinen Garten,
neben einem wilden Buchs.
Der Rosenstock schlug tiefe Wurzeln
und Liebesträume keimten süß.
Zärtlich küssten Winde Blätter,
in meinem Seelen-Paradies.
Ein kleiner Quell speiste den Garten,
der quirlig, frisch und munter floss.
Nach vielen groben Spatenschlägen,
die Quelle sich für lange schloss.
Dürr wurden Gräser, Blüten, Knospen,
Samen verkapselten zu Stein.
Erst als du eintratst in mein Leben,
setzte der Sommerregen ein.
Die Quelle sprudelte von neuem,
die Samen wurden prall und fett.
Erneut keimt Leben, wachsen Triebe
in meinem Seelengarten-Bett.
© Helga Boban ~ Schlossfee 04.11.2006
Seelenkratzer
Mein Herz, es findet keinen Frieden,
treibt ruhelos durch Raum und Zeit.
Dumpf schließen sich die Seelenfenster,
mein ICH versinkt in Endlichkeit.
Ich wühle wie in einer Truhe
in meinem Gedankengut umher -
und weiß, es ruhen viele Schätze,
jedoch, ich berge keine mehr.
Vergraben unter schweren Stunden
verhüllt die Liebe ihr Gesicht.
In Trauertücher eingewickelt
erblickt sie nie das Tageslicht.
Mein Kummerspeck trägt dicke Falten,
Dauerplissee mein „Liebeskleid“.
Die Seelenhaut hauchdünn und spröde,
zerreißt in Auswegslosigkeit.
Ich berg den Kopf an einem Baume,
umfass ihn ohne Feingespür.
Wein Tränenbäche in die Rinde
und kratz die Haut mir auf an ihr.
Will endlich spüren, endlich wissen,
wie weh der Schmerz von „außen“ tut.
Denn den von innen fühl ich täglich;
endlich tropft nicht nur Herzensblut.
Such einen der mein ICH verpflastert,
inwendig und von außen auch.
Es schreien „Hilfe“ Haut und Seele -
doch hört mich nur des Windes Hauch.
© Helga Boban ~ Schlossfee 26.02.2007
Traurigkeit
Versponnene
Gedankengänge,
staubbedeckt
das Seelenkleid,
Atemluft fühlt
bitt’re Enge,
zugeschnürte
Einsamkeit.
Ängste
malen Fratzenbilder,
Trauer frißt
ein Loch in dich,
Nervenreiz dein
Tanz wird wilder,
Herz zugenäht
im Hohlsaumstich.
© Helga Boban ~ Schlossfee 09.08.2006
Seelenworte
Deine Worte träufeln
Buchstaben aus goldenen Lettern
in meine Seele.
Zeilen reihen sich an Zeilen,
voll beschriebene Blätter
wirbeln durch mein Sein.
Wenn wir alle Seiten aneinandergereiht haben,
wird am Ende ein gebundes Buch daraus
- mit Ledercharakter.
© Helga Boban ~ Schlossfee 18.06.2006
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