Meine Lyrikecke im Traumschloss |
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Liebesgedichte XI
- Wo bist du
- Weil du
- Verzeihen
- Gedankentaucher
- Lebende Gedanken
Wo bist du?
Ich habe dich ewig nicht gesehen,
mein Herz es leidet – es liegt in den Wehen.
Wie klang dein Lachen, wie roch dein Duft?
In mir bricht sich Leere und du bist ein Schuft!
Es liegt keinesfalls am Mangel der Zeit,
du bist nur einfach nicht wirklich bereit
mit einem JA auf den Lippen ins Auto zu steigen,
um dich Stunden später zu mir zu beugen.
Also mache ich Abstriche, beginn ich zu zählen
die endlosen Nächte, die einsam mich quälen.
Ich weiß, als Traumfrau tauge ich nicht,
darum tu doch nicht so, als wäre ich ein „Gedicht“.
Du wiegst mich in Einfalt, eine Hinhaltelist.
Ich ahne, dass du mich nicht ernsthaft vermisst.
Je länger ich grüble, je mehr wächst die Wut!
Ach, bleib wo du bist! Es geht mir ohne dich gut!
© Helga Boban ~ Schlossfee 13.04.2006
Weil du…
Auch wenn du äußerlich nie JA zu mir sagen wirst,
weil es Netzwerke gibt, die dich gefangen halten,
weil es Zwänge gibt, denen du unterliegst,
weil du zu bequem bist etwas zu ändern,
weil du zu feige bist neu zu beginnen,
weil du nicht zu mir stehst.
Jede Nacht
bevor du die Augen schließt,
bist du trotzdem bei mir.
© Helga Boban ~ Schlossfee 07.04.2006
Verzeihen
In der Nacht wenn alle schlafen,
finde ich lange keine Ruh -
wenn Paare sich im Dunkeln lieben,
fehlt mir zart-bitter-süß das DU.
Ich schließ die Augen alle beide,
träume mich tief in dich hinein
und weiß du liegst jetzt nicht alleine,
wie soll ich dir das je verzeihn?
Über viel-hundert Kilometer,
spür ich wie es schlägt dein Herz,
ahne dich wälzen in den Kissen,
quälend bewegt vom gleichen Schmerz.
Die Liebe trägt uns über Jahre,
die Pflicht, sie trennte dich und mich.
Ich ließ dich ziehen – du mich gehen,
doch vergessen kann ich nicht.
Ein kleiner Gruß erreicht mich täglich,
ganz ohne jedes weitere Wort,
gesagt ist alles zwischen beiden,
wir leben still in Unruh fort.
Wir ruhen unterm gleichen Himmel,
nachts passt er zärtlich auf uns auf.
Innig verbunden trägt eine Wolke
uns eines Tags zu ihm hinauf.
Für diesen letzten der Momente,
lebe ich jetzt und immerzu.
Ich weiß die Liebe wird verbinden,
einst dich und mich in ewger Ruh.
Mit dieser Ruhe wird einhergehn
die Vergebung, das Verzeihn.
Wir sind bestimmt nur füreinander -
die Liebe wird dann endlos sein.
© Helga Boban ~ Schlossfee 06.03.2006
Gedankentaucher
Du tauchtest ein in meine Gedanken,
ich bemerkte es nicht einmal,
doch dann nahmst du darin Platz.
Du beanspruchtest mehr und mehr Stühle,
bis mein gesamtes Gedankenauditorium
von dir besetzt war.
Deine Gedanken,
sie wucherten in mir,
sie rankten sich wie Efeu um,
meine brüchigen Seelensäulen.
Deine Gedanken,
sie schenkten mir Halt,
sie errichteten ein Skelett
für meine Gefühlswirbelsäule.
Wärme flutete aus deinen Gedanken,
überschwemmte Kaltgebiete,
spülte mich frei.
Nun hast du dich noch
in meinem Herz niedergelassen -
jetzt wird’s eng!
© Helga Boban ~ Schlossfee 01.03.2006
Lebende Gedanken
Deine Gedanken - meine Gedanken
winden sich auf dem Diwan der Lust.
Reichen sie aus um uns eine Stunde Glück zu gewähren
oder reichen sie gar für eine Nacht?
Und wenn wir die Nacht uns schenken
überdauern sie den nächsten Tag?
Deine Gedanken – meine Gedanken
sie führen uns ins Leben.
© Helga Boban ~ Schlossfee 01.03.2006
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