Meine Lyrikecke im Traumschloss |
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Heiteres IV
• Bella Italia
Bella Italia
Einst zog ich mit Mann und Maus
mit dem Wohnmobil hinaus.
„Besuch die Welt“ so hieß mein Motto
und mein Onkel der heißt Otto.
Über Alpenpässe karren -
mit dem Wohnmobil, ein Schmarren.
Serpentinen ohne Zahl!
„Mir ist schlecht! Mann! Halt doch mal“.
Uff, geschafft wir sind am Meer.
Ach, wie schaut das herrlich her!
Salz und Sonne auf der Haut -
am Strand gibt’s „deutsches Sauerkraut“.
Weiter ging es an den Po,
wo einstmals Don Camillo froh,
sich heftig schlug mit den Genossen.
Heut war die Kirche zugeschlossen!
Egal, wir suchen die Kultur,
sind ihr täglich auf der Spur.
Die Toscana bietet’s massig -
exklusive und erstklassig.
Florenz, dein Dom prunkt mitten drin.
Klar, zog es uns zum „David“ hin.
Wie prächtig ist er anzuschau’n -
speziell die Frau’n sich dran erbau’n.
Nun lenkten wir das Wohnmobil
direkt nach Rom ins Vestibül.
Forum Romanum, Petersplatz -
Antikes kontra Kirchenschatz.
Trevibrunnen – toll bei Nacht,
durch „Eckberg“ sehr berühmt gemacht.
Spanische Treppe, Lateran,
egal WAS, WO - Kultur klebt dran.
„Il Papa“ – große Eminenz
begrüßte mich zur Audienz.
Erzählte ihm mein Reise-Motto,
verschwieg jedoch den Onkel Otto
Neapel sehen und dann sterben!
Nein, nicht mit mir! Ich muß noch erben.
Oh je, ein Dreckloch diese Stadt,
wohl dem, der kein Neapel hat.
Capri mit der Blauen Grotte
besuchten wir mit „schneller Flotte“.
Die Höhle war tatsächlich blau -
im Minutentakt gab’s „Grottenschau“
Doch dann Amalfi – seine Küste!
Ein Traum, den jeder sehen müsste.
Pompeji heiß – erlebenswert,
„Vesuvio“ - ein Räucherherd.
Canossa, dieser Gang war schwer
doch einstmals - heute längst nicht mehr.
In Woche zwei ging’s nach Sizilien,
zur Mafia und den „Familien“
Dann quer über den Stiefelhacken
mit Sonnenbrand auf Stirn und Nacken.
Apulien hieß das nächste Ziel,
davon versprachen wir uns viel.
Weiße Städtchen, Höhlenwelten
und kein Platz mehr frei zum Zelten
Wohnmobil parkt frank und frei,
uns war das erstmal einerlei.
Doch böse Buben kamen schnell,
eroberten das Fahrgestell!
Brachen auf die ganze Chose -
ab da saß das Türschloß lose.
„Castel del Monte“ – Staufersitz -
bestaunten wir bei Glut und Hitz.
Die „Sassis“ hausten einst in Felsen;
nicht auf dem Meer, wie der Lord Nelson.
Des Stiefels Sporn, der Gargano,
der stimmt den Touri richtig froh.
Verwunsch’ne Wälder, Meeresbuchten,
Olivenhaine, schöne Schluchten.
Traumeiland – Wunder der Natur.
In Woche vier erneut Kultur:
Umfuhren ohne Stop-Stazione
Catholica und Bibione.
Ravenna – Stadt der Mosaiken!
Bist einfach traumhaft, ein Entzücken!
Hier würde ich gern lange bleiben,
das mußt’ ich Onkel Otto schreiben.
Vier Wochen war’n wir unterwegs
und es ging nichts uns „auf den Keks“.
Wir nahmen alles wie es kam,
wir humpelten nur etwas lahm.
Heiß war’s, schön war’s, wunderbar!
Wir kommen wieder nächstes Jahr.
Es gab gar viele schöne Schwänke,
versteckt sind sie in einer Senke.
Doch eins noch, das erzähl ich leise:
Oft muss man „Müssen“ auf der Reise
und Camping-Klo war keines drin,
in unsrem „Super-Mobil-Ding“
So kam es gleich zu Anbeginn,
ich suchte dringend ein „Sit-In“.
Mitten im Steinbruch von Carrarra
fiel mein Höschen ohne Trarara.
Ich hab am Anfang, nicht zuletzt -
dort meine „Duftmarke“ gesetzt.
Nun frag ich, wer braucht Marmor-Fliesen?
Ich nicht! Doch IHR dürft sie „genießen“
Schluss, aus – die Reise sie verging,
„Bella Italia“ bleibt mein „Ding“.
Dank Verwandtschaft ein letztes Motto:
„Reisen bildet“, sagt Onkel Otto.
© Helga Boban ~ Schlossfee 26.07.2006
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