Meine Lyrikecke im Traumschloss
   
  Meine Lyrikecke im Traumschloss
  Liebesgedichte XV
 

 
 Liebesgedichte XV


  • Lebensfenster
  • Herzenslage
  • Liebestöne
  • Der kleine Tod Liebe




Lebensfenster

Ich steh am Fenster meines Lebens,
Tränen verschleiern meinen Blick.
Wie immer warte ich vergebens,
es gibt für dich wohl kein zurück.

Einsamkeit frißt sich durch Knochen,
kriecht durch das Mark und saugt es aus.
Einsamkeit dein lautes Pochen,
klopft bedrohlich an mein Haus.

Stunden, die wie Teig sich ziehen,
zäh und klebrig haften sie.
Glückliche Tage nur geliehen,
verwaist bleibt mir Monotonie.

Herzschlaglang lebt meine Hoffnung,
in Ewigkeit begrab ich sie.
Wechselkurs aus Liebeswährung,
zwingt mich lautlos in die Knie.

Meine Tränen sie versiegen,
Seelenquelle dicht gemacht.
Es hilft auch nichts sich zu belügen,
drum: Einsamkeit trag mich zur Nacht.

Bette mich auf Sternenwiesen,
mit Schleierwolken deck mich zu.
Laß mich im Traum Liebe genießen,
senk in mein Herz unendlich Ruh.

© Helga Boban ~ Schlossfee 01.08.2006







Herzenslage

Ich leg mein Herz in deine Hände
und fühl in mir – nun ist es gut.
Mein Herz lief Amok gegen Wände,
nun schlägt es sanft - weil’s in dir ruht.

Mein Herz liegt sacht in deinen Armen,
erspürt die Kraft die du mir gibst.
Der Himmel verströmte sein Erbarmen,
er wollte es, dass du mich liebst.

Ich leg mein Herz dir gern zu Füßen,
ich leg es dir auf deinen Bauch.
Mein Herz begehrt dein Herz zu küssen,
und alles and’re an dir auch.

Mein Herz legt sich so gern an deines,
die Liebe pulst von dir zu mir.
Es lebt ein großes und ein kleines,
stilles Glück vor uns’rer Tür.

© Helga Boban ~ Schlossfee 18.07.2006







Liebestöne

Liebe kennt zig-tausend Töne,
vorweg das süße Lustgestöhne.
Hör es wispern, hör es flüstern,
schmachtend, sehnsuchtsvoll und lüstern.

Vernehmt gehauchte Turtellaute,
gurrend, schnurrend, wohlvertraute,
säuselnd, wispernd, bittend gar,
gequetscht durch krauses Kinnbarthaar.

Liebevolles Wortentlocken -
ohne Pause, ohne Stocken.
Fragend, lachend, quengelig,
honigsüß und kleberig.

Seufzer aus der tiefsten Brust,
Atem saugend nach der Lust.
Leicht verrucht und stimulant,
verhalten, flötend elegant.

Liebestöne solln erklingen,
nicht nur physikalisch schwingen.
Lebt und liebt mit Stimmbandnoten:
Was Liebe sagt - ist nie verboten.

© Helga Boban ~ Schlossfee 01.08.2006






Der kleine Tod Liebe

Ich male mir Herzen auf die Wange,
schminke die Lippen rosarot,
zeig mich beglückt – doch mir ist bange,
weiss: Liebe ist ein kleiner Tod.

Wie ein Kind wird SIE geboren,
erst gehst du schwanger lang mit IHR.
Nur selten kommt SIE unverfroren
oder als Dieb vor deine Tür.

Du musst SIE wollen und erkennen,
bevor du leise sagst: „Herein“.
Du solltest SIE beim Namen nennen,
denn Liebe will benannt auch sein.

Jungfräulich schüchtern oder heftig
erfasst SIE dich und trägt dich fort.
Verwehr dich kurz - dann halt sie kräftig,
vertraue einfach IHREM Wort.

Verström dich tief im Fluß der Liebe,
verschwende Kuss für Kuss für Kuss.
Reinige deine Seelensiebe
und spare nie am Herzensguß.

Erfüll die Liebe mit viel Reife,
laß Süße in die Früchte ziehn.
Feuere sacht die „Liebesschweife“,
denn SIE kann leider auch verglühn.

So mag es sein, daß SIE sich wendet,
den Rücken dreht und von dir geht.
Dann nimm es hin, auch Liebe endet,
selbst wenn dein Herz es nicht versteht.

Weine um das, was du verloren,
doch leid nicht endlos voller Not.
Du hast die Liebe einst geboren,
nun ist SIE – dein kleiner Tod.

© Helga Boban ~ Schlossfee 28.07.2006







 
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