Meine Lyrikecke im Traumschloss
   
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  Liebesgedichte XVIII
 

 
 Liebesgedichte XVIII

  • Verlassen
  • Warum
  • Zweite Wahl



Verlassen
(Gedanken an einen Freund)

Zurück bleibst du, hast viel verloren,
Verzweiflung tackert Blei ins Herz.
Von Ohnmacht fühlst du dich umschlungen,
lawinenschwer lastet der Schmerz.

Den Zimmern fehlt IHR heitres Strahlen,
SIE war das Licht für euer Haus.
Trotz Sonne breiten Nebelbänke
sich unheil-schleichend in dir aus.

Die lang gehegten Lebenspläne
verwehn wie ein Kastanienblatt.
Gestern war Sommer, heute Winter,
eiskalt empfindest du die Stadt.

Verlassenheit liebt keine Farben,
SIE war die Regenbogenfrau.
Entschwunden sind die bunten Töne,
dein Herz trägt schwarz bis dunkelgrau.

Du lässt das Sehnen in dir offen,
SIE weiß die Tür schlägt niemals zu.
Es bleiben Bangen und auch Hoffen
und Freunde – so wie ich und du.

© Helga Boban ~ Schlossfee 29.10.2006






Warum?

Warum vernehm ich eine Woche
gar kein liebes Wort von dir?
Warum lieg ich ganz alleine,
fragend und verzweifelnd schier?

Warum kümmert es dich wenig
wie ich gestern, heut mich fühl?
Warum schweigst du so beharrlich,
bin ich nur dein Ausflugsziel?

Warum sorge ich mich immer,
um dein Herz und um dein Sein?
Warum willst du so beharrlich
Leben leben ganz allein?

Warum klärst du nie die Frage:
Was mein Herz, bin ich für dich?
Warum knüpf ich alle Liebe
nur an dich, an dich, an dich?

© Helga Boban ~ Schlossfee 21.10.2006







Zweite Wahl
(Gedanken einer Geliebten)

Deine Frau brät Bratkartoffeln,
wir speisen abends Entenbrust.
Zuhaus’ schlurfst du in Filzpantoffeln,
bei mir watest du in Lust.

Deine Frau trägt Dauerwellen,
mich ziert ein Designer-Schnitt.
Streit und lautes Hundebellen
gegen leise Nachtmusik.

Deine Frau“ beschläfst“ du selten,
mich begehrst du jede Nacht.
Sie und mich, uns trennen Welten,
darum hast du mich auch „angemacht“.

Die Geliebte ist der „Erstfrau“
sicher einen Schritt voraus.
Doch nach Sex mit deiner „Zweitfrau“
stehst du auf und gehst nach Haus.

Zu Feiertagen, Festlichkeiten,
steh ich verlassen hinten an.
Unsere zwei „Verbindlichkeiten“
halten wochentags nur an.

© Helga Boban ~ Schlossfee 20.10.2006





 
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